7 Minuten18.11.2025
Nicht jedes Unternehmen gestaltet die eigene Sicherheitskultur bewusst über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus. Wird Arbeitssicherheit jedoch ganzheitlich betrachtet und alle Beteiligten mit ins Boot geholt, wirkt sich dies positiv auf den Unternehmenswert und die Nachhaltigkeit aus. Daniel Ramelsberger, Leiter der Arbeitssicherheit bei MAN Truck & Bus, hat uns im Interview verraten, wie sich eine lebendige Sicherheitskultur entwickeln lässt.
Wenn es um Arbeitssicherheit geht, beschränken sich die meisten Unternehmen darauf, geltende Vorschriften einzuhalten und rückblickende Indikatoren wie Unfallhäufigkeit und -schwere auszuwerten. Das ist verständlich – ist doch die Wahrung der Compliance allein schon ein aufwändiges Unterfangen, vor allem für große Unternehmen.
Doch dieser Ansatz ist nicht unproblematisch. Daniel Ramelsberger von MAN Truck & Bus gibt zu bedenken, dass Unternehmen ihre eigenen Möglichkeiten, Fortschritte zu erzielen, begrenzen, wenn sie das Thema Sicherheit bloß auf einige Standard-KPIs reduzieren. Arbeitssicherheit droht zu einer reinen Formübung zu werden, bei der es vor allem um das Aufstellen und Durchsetzen von Regeln geht. Ein kürzlich erschienener Artikel im Harvard Business Review resümiert, dass Unternehmen mehr Nachhaltigkeit und eine bessere Unternehmensleistung erzielen können, wenn sie Sicherheit als wertsteigernden Faktor ansehen und nicht in erster Linie als Compliance-Aspekt.
Im Folgenden stellen wir fünf Grundsätze für die Entwicklung einer positiven, kollaborativen Sicherheitskultur vor – einer Kultur, die auf Prävention setzt, zu sicherem Verhalten motiviert und dem Unternehmen und allen Mitarbeitenden zusätzliche Vorteile eröffnet.
Wie diese Grundsätze in der Praxis lebendig werden, zeigen wir anhand von MAN Truck & Bus, einem Unternehmen, das seine Sicherheitskultur mithilfe einer dazu berufenen Abteilung transformiert hat: Corporate Safety Solutions (CSS), geleitet von Daniel Ramelsberger.




