Coronavirus: Welche Regeln und Verordnungen müssen Unternehmen beachten?
8 Minuten | 25.03.2021
Die Corona-Krise hat unser Arbeitsleben auf den Kopf gestellt. Mutationen mit größerem Gefährdungspotential, erweiterte Vorschriften und neue Maßnahmen erfordern von Unternehmen enorme Flexibilität. In Betrieben gilt unter anderem: Mindestabstand, regelmäßiges Lüften und die Bereitstellung medizinischer Gesichts- oder FFP2-Masken. Homeoffice bei Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten sowie verstärkte Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen vor Ort sollen Mitarbeiter und Kunden schützen.
In Deutschland wurde im Januar 2021 die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung erlassen, die vor einigen Wochen verlängert wurde. Sie ergänzt die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel, die seit August 2020 gilt. Während die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung eine verbindliche Rechtvorschrift ist, lässt die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel Unternehmen mehr Spielraum bei der Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen. Betriebe, die die Arbeitsschutzregel anwenden, können davon ausgehen, dass sie rechtssicher handeln. Zusätzlich müssen sie gleichwertige oder strengere Regeln (z.B. aus dem Bereich des Infektionsschutzes oder der Biostoffverordnung) sowie abweichende Vorschriften der Länder berücksichtigen.
ISO 45005: Ein globaler Leitfaden, um Mitarbeiter vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu bewahren
Regierungen, Aufsichtsbehörden und Berufsverbände haben weltweit Leitlinien erstellt, die sicheres Arbeiten während der Corona-Pandemie ermöglichen sollen. Was viele nicht wissen: Auch die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat eine Richtlinie erarbeitet, die Unternehmen unterstützen soll: Die ISO 45005 wurde im Dezember 2020 in englischer Sprache veröffentlicht. Sie basiert auf der „BSI Safe Working Guidance“ und vereint internationale Best Practices, die den Arbeits-, Gesundheits- und Infektionsschutz in Zeiten von Covid-19 stärken sollen.
Experten aus 26 Ländern haben ihr Wissen eingebracht, damit Unternehmen die Corona-Pandemie auf der Managementebene risikobasiert und praxisorientiert angehen können. Auch Organisationen, die den Betrieb nach einer vollständigen oder teilweisen Schließung wieder aufnehmen wollen, profitieren von der ISO 45005. Der branchenübergreifende Leitfaden gilt nicht nur für die aktuelle Krise: Langfristig können durch die ISO 45005 auch Ausfallzeiten aufgrund von anderen Infektionskrankheiten reduziert werden. Im Vordergrund steht ein wirksames Hygienemanagement.
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So ist die ISO 45005 aufgebaut
Die Kapitel des Leitfadens ISO 45005 stimmen nicht mit der High Level Struktur (HLS) von ISO-Normen (z. B. ISO 45001 oder ISO 14001) überein. Dennoch kann eine klare Zuordnung erfolgen.
Plan: Kapitel 4 bis 8 - Planen, was Sie benötigen und Risikobewertung
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Planung und Bewertung von Risiken
- Vermutete oder bestätigte Covid-19-Fälle
- Psychische Gesundheit und Wohlbefinden
- Inklusion
- Ressourcen
Do: Kapitel 9 bis 1 - Maßnahmen umsetzen
- Kommunikation
- Hygiene
- Gebrauch persönlicher Schutzausrüstung
- Betrieb/Tätigkeiten
Check: Kapitel 13 - Maßnahmen überprüfen
- Bewertung der Performance
Act: Kapitel 14 - Optimierungspotentiale ermitteln und Lösungen definieren
- Verbesserung
Die “ISO/PAS 45005:2020: Occupational health and safety management — General guidelines for safe working during the COVID-19 pandemic” können Sie hier in englischer Sprache lesen und downloaden!